Es gibt mehr oder weniger taugliche Mittel, um
eine Katze oder ein anderes Tier zu identifizie-
ren. Eine weniger gute Möglichkeit ist zum
Beispiel die Tätowierung von Nummern. Diese
werden mit der Zeit unleserlich, unvollständig
oder verschwinden sogar ganz. Zudem sind einige Zahlen veränderbar.
Nicht nur, dass die Tätowierung für das Tier schmerzhaft ist, sondern sie
sieht in einem Stehohr auch sehr hässlich aus.
Ein absolut sicheres Mittel ist die Einpflanzung eines Chips (Microchips)
- ein sogenannter ISO-Transponder - welcher dem Tier in eine Hautfalte an
der linken Halsseite eingesetzt wird. Im Gegensatz zu der sehr schmerzhaften
Tätowierung, ist die Einpflanzung eines Chips schmerzlos. Die neuen Chips
sind gerippt, dass ein Wandern unter der Haut verunmöglicht wird.
Das Einsetzen des Transponders wird nur durch einen Tierarzt vorgenommen.
Die Kosten inkl. ANIS-Eintrag belaufen sich auf ca. SFr. 60.--.
Chips können bei Kätzchen bereits im Alter von zwei Monaten eingesetzt werden.
Auch zu jedem späteren Zeitpunkt ist ein chipen möglich.
ANIS ist die Abkürzung von Animal Identy Service AG. Bei ANIS werden die
Daten der Tiere und des Eigentümers vermerkt. Während 24 Stunden rund um die
Uhr und während 7 Tagen in der Woche steht die Zentrale für Rückfragen zur
Verfügung.
Der Eigentümer hat die Möglichkeit, rund 14 Tage nach dem Implantieren des
Transponders durch den Tierarzt, bei der ANIS die gemachten Angaben auf der
Datenbank zu kontrollieren.
Es besteht die Möglichkeit, bereits tätowierte Katzen oder andere Tiere wie
Schildkröten, Schlangen, Lamas, ja sogar Fische eintragen zu lassen, was nur
Fr. 20.-- kostet. Natürlich muss beim Verkauf einer Katze oder eines anderen
Tieres eine Adressmutation vorgenommen werden. Die ANIS wünscht auch ein Abmelden,
wenn ein Tier verstirbt. Das sollte jedoch logisch und selbstverständlich
sein.
Es besteht sogar die Möglichkeit, nur für die Ferienabwesenheit eine Adressänderung
zu melden, was nicht einmal etwas kostet! Adressmutationen sind in der einmaligen
Gebühr von Fr. 60.-- resp. Fr. 20.-- enthalten. Pro Jahr werden etwa 8'000
Eintragungen vorgenommen und rund 36'600 Tiere sind schon eingetragen. 1992
waren es nur 3'300. In Deutschland, wo eigentlich immer noch Tätowieren üblich
ist, werden heute monatlich etwa 15'000 Tiere gechipt.
Mit einem Lesegerät (Scanner) kann der ISO-Transponder gelesen werden und
dies auf internationaler Ebene. Was wird gelesen?
Ein Ländercode in Form dreier Buchstaben und ein 15-stelliger Zahlencode.
Dieser Strichcode und der Zahlencode werden auf dem Stammbaum vermerkt und
ein Kleber wird im Impfausweis eingeklebt. Dazu gibt es noch einen Anhänger
mit der Telefonnummer der ANIS.
Es wäre schön, wenn sich die Mitglieder des SOBJ-CAT-Club's dazu durchringen
könnten, ihre Zuchttiere zu chipen. Vielleicht kann ein kleiner Club den grossen
zeigen, was Fortschritt ist und bahnbrechend sein.
Gerade heute, wo so viele Tests für unsere Katzen notwendig sind, scheint
es mir sehr wichtig zu sein, dass ein Tier auch 100%ig identifizierbar ist.
Durch dieses Kennzeichnungssystem können auch Verstösse gegen das Gesetz, ich
denke an das Aussetzen von Katzen, geahndet werden, und nicht zuletzt kann
man Betrügereien an Ausstellungen und in der Zucht verhindern. Auch verlorene,
entlaufene Katzen haben eine grössere Chance, ihrem rechtmässigen Besitzer
wieder zugeführt werden zu können.
© Z.-B. Gerhard, Emmenbrücke