Gesundheit Nierenerkrankung

Polizistische Nierenerkrankung

Die polyzystische Nierenerkrankung bei der Katze ist eine autosomal (auf nicht- geschlechtsspezifischem Chromosom lokalisiertes Gen) dominant vererbte Krankheit.
Die betroffene Tiere erkranken meist im Alter von 3 - 10 Jahren und sterben an einer chronischen Niereninsuffizienz. Betroffen sind vor allem Perserkatzen, bei denen mehr als 43% der untersuchten Katzen Zysten (also flüssigkeitsgefüllte Blasen) in den Nieren aufweisen. Diese sind im Anfangsstadion noch klein, wachsen jedoch und verdrängen im Alter von drei bis zehn Jahren das Gewebe und stören so die Nierenfunktion.

Klinisch beginnt das Leiden mit allgemeiner Unlust, vermindertem Appetit, starkem Durst, übermässigem Harnabsatz und Gewichtsabnahme. Betroffene Katzen können auch in anderen Organen, wie zum Beispiel Leber und Gebärmutter, solche Zysten entwickeln.

Eine Behandlung ist nur symptomatisch möglich, am Ende steht allerdings immer ein tödliches Nierenversagen. Durch eine Ultraschalluntersuchung können befallene Tiere erkannt und von der Zucht ausgeschlossen werden. Erfahrene Tierärzte können die Zysten bereits bei Kätzchen in einem Alter von acht bis zehn Wochen erkennen. Eine definitive Diagnose ist erst ab 10 Monaten möglich.
Eine Elimination der PKD ist nur möglich, wenn die betroffenen Tiere kastriert werden, bevor sie Nachwuchs bekommen. Diese Krankheit ist viel verbreiteter, als bis anhin angenommen wurde. Bei Exotic, Siamesen und auch Hauskatzen wurden vereinzelt polyzystische Nierenveränderungen nachgewiesen. Die Häufigkeit lag aber viel niedriger.

X markiert das PKD-befallene Gen, x das PKD-freie Gen. Es gibt drei mögliche Paarungen. Wenn der Genotyp (Gesamtheit aller Gene in den Chromosomen) beider Eltern Xx ist, werden 25% der Nachkommen XX, 50% Xx und 25% xx sein (= phänotypisch = Erscheinung in der Gesamtheit - also 75% PKD-positiv und 25% PKD-negativ.) Wenn der Genotyp eines Elternteils Xx und der andere xx ist, werden 50% der Nachkommen Xx und 50% xx sein (also phänotypisch 50% PKD-positiv und 50% PKD-negativ).

Es versteht sich von selbst, daß ein seriöser Züchter nur mit nachweisbar PKD-negativen Tieren züchtet.


Literaturhinweise: Fr. Dr. Petra Ziemer, Deutschland
Z.-B. Gerhard, Emmenbrücke